Florian Dithmarschen - Einsatzstichworte der KRLS West (gültig seit 2010)

Gültigkeit: Ab Juli 2010

Mit Umstellung der Integrierten Regionalleitstelle West zur Kooperativen Regionalleitstelle West im Jahr 2010 wurde für die gemeinsame Leitstellenarbeit von Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei auch eine neue technische Infrastruktur geschaffen. Mit der Softwareumstellung auf einen neuen Einsatzleitrechner wurde für Feuerwehr und Rettungsdienst auch ein neues System von Einsatzstichworten eingeführt, dass nicht mehr nur allein auf den Bereich der Leitstelle West beschränkt ist, sondern einer Empfehlung des Landes Schleswig-Holstein folgt.

Die Projektgruppe Digitalfunk BOS Schleswig-Holstein hat in ihrer Unterarbeitsgruppe Einsatzstichworte in den Jahren 2008 und 2009 eine umfangreiche Liste mit Einsatzstichworten entwickelt, die landeseinheitlich gelten sollen und in allen Leitstellen in Schleswig-Holstein umgesetzt werden. Im Unterschied zu den bisher verwendeten Stichworten der Leitstelle West sind für die neuen Einsatzstichworte nicht nur Einsatzlagen beschrieben sondern es werden konkrete Vorgaben für die Alarm- und Ausrückeordnung gemacht, damit landeseinheitlich an allen Stellen Schleswig-Holsteins ein gleiches Kräfteaufgebot zu den Einsätzen alarmiert wird. Die komplette Übersicht des Innenministeriums mit den Vorgaben für den Einsatz von Mannschaft und Gerät kann hier eingesehen werden:
http://www.lfs-sh.de/Content/Vorschriften/EmpfehlungEinsatzstichworte_20080327.php

An dieser Stelle sollen beispielhaft die wichtigsten Einsatzstichworte aufgelistet und ihre Bedeutung erklärt werden. Generell orientiert sich das für Schleswig-Holstein entwickelte System sehr stark an den Einsatzstichworten der Berufsfeuerwehr Hamburg, es wurde jedoch umfangreich erweitert.

Jedes Einsatzstichwort kann aus drei Teilbegriffen bestehen: Der Grundschadensart, einer Erweiterung auf das Einsatzobjekt bezogen und eine Ergänzung zur Abstufung des Schadensausmaßes und potentieller Gefahren.

Beispiele:

FEU BAHN Y = Feuer im Bahnbereich mit Menschenleben in Gefahr.
Grundschadenart: FEU (Feuer)
Erweiterung/Einsatzobjekt: BAHN (Bahnbereich)
Ergänzung zum Schadensausmaß: Y (Menschenleben in Gefahr)

NOTF TV FIRST = Notfalleinsatz, Tür verschlossen, First Responder mitalarmiert.
Grundschadenart: NOTF (Notfalleinsatz RTW mit Sonderrechten)
Erweiterung/Einsatzobjekt: TV (Hinter verschlossener Tür)
Ergänzung zum Schadensausmaß: FIRST (First Responder-Gruppe der Feuerwehr zur Einhaltung der Hilfsfrist notwendig)
 

Einsatzstichwort:

  Bedeutung:
FEU AUS   Gelöschtes Feuer.
FEU K   Feuer, klein (Gruppenalarm).
FEU   Feuer, Standard (Zugalarm).
FEU G   Feuer, groß (Zugalarm + weitere Löschgruppe).
FEU 2   Feuer, 2 Löschzüge.
FEU 3   Feuer, 3 Löschzüge.
FEU 4   Feuer, 4 Löschzüge.
FEU 5   Feuer, 5 Löschzüge.
FEU 6   Feuer, 6 Löschzüge.
FEU 7   Feuer, 7 Löschzüge.
FEU V   Feuer, Standard, Verletzte an der Einsatzstelle (1-6 Verletzte).
FEU X   Feuer, Gefahrstoffe an der Einsatzstelle.
FEU XV   Feuer, Gefahrstoffe und Verletzte an der Einsatzstelle (1-6 Verletzte).
FEU Y   Feuer, Standard, Menschenleben in Gefahr.
FEU R1   Feuer, Großeinsatz Rettungsdienst, Stufe 1, 7-10 Verletzte.
FEU R2   Feuer, Großeinsatz Rettungsdienst, Stufe 2, 10-50 Verletzte.
FEU R3   Feuer, Großeinsatz Rettungsdienst, Stufe 3, > 50 Verletzte.
FEU BAHN   Feuer im Bahnbereich
FEU K RWM   Feuer, klein, Rauchwarnmelder (interner Melder, Gruppenalarm).
FEU K BMA   Feuer, klein, Einlauf Brandmeldeanlage (Gruppenalarm).
FEU BMA   Feuer, Standard, Einlauf Brandmeldeanlage (Zugalarm).
FEU BOOT   Feuer auf einem Boot.
FEU SCHIFF   Feuer, Schiffsbrandbekämpfung.
FEU G WALD   Feuer, groß, Waldbrand.
     
TH K   Technische Hilfeleistung, klein (Gruppenalarm).
TH   Technische Hilfeleistung (Zugalarm).
TH G   Technische Hilfeleistung, groß (Zugalarm + Sonderfahrzeuge).
TH 2   Technische Hilfeleistung, 2 Löschzüge.
TH 3   Technische Hilfeleistung, 3 Löschzüge.
TH 4   Technische Hilfeleistung, 4 Löschzüge.
TH 5   Technische Hilfeleistung, 5 Löschzüge.
TH X   Technische Hilfeleistung, Gefahrstoffe an der Einsatzstelle.
TH XY   Technische Hilfeleistung, Gefahrstoffe an der Einsatzstelle und Menschenleben in Gefahr.
TH Y   Technische Hilfeleistung, Menschenleben in Gefahr.
TH R1   Technische Hilfeleistung, Großeinsatz Rettungsdienst, Stufe 1, 7-10 Verletzte.
TH R2   Technische Hilfeleistung, Großeinsatz Rettungsdienst, Stufe 2, 10-50 Verletzte.
TH R3   Technische Hilfeleistung, Großeinsatz Rettungsdienst, Stufe 3, > 50 Verletzte.
TH BAHN   Technische Hilfeleistung im Bahnbereich.
TH LKW Y   Technische Hilfeleistung, verunglückter LKW, Menschenleben in Gefahr.
TH G FLUG1   Technische Hilfeleistung, groß, kleines Luftfahrzeug (< 7 Tonnen).
TH G FLUG2   Technische Hilfeleistung, groß, großes Luftfahrzeug (> 7 Tonnen).
TH WASSER   Technische Hilfeleistung in Gewässern.
THAUST K   Technische Hilfeleistung, Austritt von Betriebsstoffen, klein.
THAUST   Technische Hilfeleistung, Austritt von Betriebsstoffen, Standard.
THAUST G   Technische Hilfeleistung, Austritt von Betriebsstoffen, groß.
THAUST G BAHN   Technische Hilfeleistung, Austritt von Betriebsstoffen im Bahnbereich.
THAUST G GEWÄSSER   Technische Hilfeleistung, Austritt von Betriebsstoffen auf einem Gewässer.
THDRZF   Technische Hilfeleistung, Objekt droht zu fallen.
THGAS   Technische Hilfeleistung, Gasaustritt.
THGAS HAUS   Technische Hilfeleistung, Gasaustritt im Gebäude.
THKMF   Technische Hilfeleistung, Kampfmittelfund.
THPDRZS   Technische Hilfeleistung, Person droht zu springen.
THTIER   Technische Hilfeleistung, Tier in Notlage.
     
NIL   Nicht im Leitrechner. Alle Einsatzlagen, für die es kein Stichwort gibt.
DF   Dienstfahrt, Werkstattfahrt.
DF BSW   Dienstfahrt Brandsicherheitswache.
DF FREMD   Dienstfahrt Fremdbesetzung.
     
AUSN   Ausnahmezustand, Alarmierung für mehrere aufeinander folgende Schadenslagen.
AUSN WAL   Ausnahmezustand, Wachalarm, Benachrichtigung für auftretende Teileinsätze.
     
KBF   Krankenbeförderung (KTW oder RTW ohne Sonderrechte).
KBF DLK   Krankenbeförderung mit Hubrettungsmittel.
KBF VERL   Krankenbeförderung, Verlegungsfahrt.
KBF VERL ARZT   Krankenbeförderung, Verlegungsfahrt, Arzt begleitet.
KBF INF   Krankenbeförderung, Infektionstransport.
KBF INF G   Krankenbeförderung, Infektionstransport der Risikogruppe 4.
KBF INKUB   Krankenbeförderung, Inkubatortransport.
KBF ADIP K   Krankenbeförderung, Schwerlastpatient bis 180 kg.
KBF ADIP   Krankenbeförderung, Schwerlastpatient 180-230 kg.
KBF ADIP G   Krankenbeförderung, Schwerlastpatient über 230 kg.
     
NOTF K   Notfalleinsatz, klein (RTW ohne Sonderrechte).
NOTF   Notfalleinsatz (RTW mit Sonderrechten).
NOTF NA   Notarzteinsatz (NEF und RTW mit Sonderrechten).
NOTF FIRST   Notfalleinsatz mit First Responder-Gruppe.
NOTF BAB   Notfalleinsatz auf einer Bundesautobahn.
NOTF DLK   Notfalleinsatz mit Hubrettungsmittel.
NOTF RTH   Notfalleinsatz mit Rettungshubschrauber.
NOTF TV   Notfalleinsatz, Patient hinter verschlossener Tür.
NOTF VERL   Notfallverlegung mit RTW.
NOTF VERL NA   Notfallverlegung mit RTW und NEF.
NOTF VERL ARZT   Notfallverlegung mit RTW und Klinikarzt.
NOTF VERL RTH   Notfallverlegung mit Rettungshubschrauber.
NOTF VERL ITW   Notfallverlegung mit Intensivrettungswagen.
NOTF ADIP K   Notfalleinsatz, Schwerlastpatient bis 180 kg.
NOTF ADIP   Notfalleinsatz, Schwerlastpatient 180-230 kg.
NOTF ADIP G   Notfalleinsatz, Schwerlastpatient über 230 kg.
NOTF WASSER   Notfalleinsatz auf einem Gewässer.
NOTF R1   Notfalleinsatz, Großeinsatz Rettungsdienst Stufe 1, 7-10 Verletzte.
NOTF R2   Notfalleinsatz, Großeinsatz Rettungsdienst Stufe 2, 10-50 Verletzte.
NOTF R3   Notfalleinsatz, Großeinsatz Rettungsdienst Stufe 3, > 50 Verletzte.
ORG   Organisationsfahrt des Rettungsdienstes.
ORG FREMD   Fremdbesetzung einer Rettungswache, Risikoabdeckung, Bereitstellung.
     
M BETREU   Modul Betreuungsgruppe Katastrophenschutz.
M BHP25   Modul Behandlungsplatz 25 Patienten.
M BHP50   Modul Behandlungsplatz 50 Patienten.
M EL-FW   Modul Einsatzleitung Feuerwehr, z.B. Kreiswehrführer.
M FWBER   Modul Feuerwehrbereitschaft Katastrophenschutz.
M KATSFÜ   Modul Führungsgruppe Katastrophenschutz.
M KATSINFO   Modul Informationsgruppe Katastrophenschutz.
M KATSIUK   Modul Informations- und Kommunikationsgruppe Katastrophenschutz.
M KATSSTAB   Modul Führungsstab Katastrophenschutz.
M KATSVERW   Modul Verwaltungsstab Katastrophenschutz.
M LOG   Modul Logistikgruppe.
M LZG   Modul Löschzug Gefahrgut.
M LZGFB   Modul Fachberater Löschzug Gefahrgut.
M LZGMESS   Modul Spür- und Messeinheit des Löschzug Gefahrgut.
M DEKONP   Modul Dekontamination von Personen des Löschzug Gefahrgut.
M DEKONE   Modul Dekontamination von Einsatzkräften des Löschzug Gefahrgut.
M MOFÜST   Modul Mobile Führungsunterstützung für Stäbe.
M NFS   Modul Notfallseelsorge für Betroffene.
M RDUST   Modul Unterstützung Rettungsdienst.
M SBE   Modul Einsatznachbereitung für Einsatzkräfte.
M SANA   Modul Sanitätsgruppe Arzt Katastrophenschutz.
M SANT   Modul Sanitätsgruppe Transport Katastrophenschutz.
M SEGHÖRG   Modul Sondereinsatzgruppe Höhenrettung.
M SEGRH   Modul Sondereinsatzgruppe Rettungshundestaffel.
M SEGR   Modul Sondereinsatzgruppe Rettungsdienst.
M SEGT   Modul Sondereinsatzgruppe Tauchen.
M TELA   Modul Technische Einsatzleitung Stufe A.
M TELB   Modul Technische Einsatzleitung Stufe B.
M TELC   Modul Technische Einsatzleitung Stufe C.
M TELAH   Modul Technische Einsatzleitung, Technnikbereitstellung Amtshilfe.
M WAFÖ   Modul Wasserförderung für lange Wegstrecken.
M WATRANS   Modul Wassertransport mit Tanklöschfahrzeugen.
     
THW   THW Technischer Zug.
THWSEG   THW Spezialeinsatzgruppe.
THWFB   THW Fachberatung.
THWBEL   THW Fachgruppe Beleuchtung.
THWBRB   THW Fachgruppe Brückenbau.
THWE   THW Fachgruppe Elektroversorgung.
THWFK   THW Fachgruppe Führung und Kommunikation.
THWWV   THW Fachgruppe Weitverkehrstrupp.
THWHÖRG   THW Fachgruppe Höhenrettung.
THWI   THW Fachgruppe Infrastruktur.
THWLOGV   THW Fachgruppe Logistik, Versorgungstrupp.
THWLOGM   THW Fachgruppe Logistik, Materialerhaltungstrupp.
THWORT   THW Fachgruppe Ortung.
THWÖL   THW Fachgruppe Ölwehr.
THWR   THW Fachgruppe Räumen.
THWTW   THW Fachgruppe Trinkwasserversorgung.
THWSPR   THW Fachgruppe Sprengen.
THWWASSER   THW Fachgruppe Wassergefahren.
THWWP   THW Fachgruppe Wasserschaden, Pumpen.
THWEGS   THW Technischer Zug mit Einsatzgerüstsystem.
THWASH   THW Technischer Zug mit Abstützsystem-Holz.

Quelle: Innenministerium des Landes Schleswig-Holstein, Projektgruppe Digitalfunk, Unterarbeitsgruppe Einsatzstichworte.